Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
gerne möchten wir als Gemeinde über die Historie der Quartierskonzepte, sowie den aktuellen Stand des Sanierungsmanagements und der daraus priorisierten geplanten Maßnahmen berichten.
Was geschah bisher?
Im Januar 2023 konnten die drei KfW-Quartierskonzepte für die Quartiere Hoppstädten, Weiersbach und Neubrücke, in Zusammenarbeit mit dem IfaS-Institut (Institut für angewandtes Stoffstrommanagement) vom Umwelt-Campus Birkenfeld, erfolgreich abgeschlossen werden. Die Konzepte dienen als Ausgangsbasis für die weiteren Planungen und Förderantragstellungen. Nach Abschluss der KfW-Quartierskonzepte wurde ein KfW-Sanierungsmanagement (personelle Unterstützung für die Gemeinde) beantragt, welches ebenfalls in Kooperation mit dem IfaS bis Ende 2027 durchgeführt wird.
Welche Aufgaben hat das Sanierungsmanagement?
Das Sanierungsmanagement knüpft an die Quartierskonzepte an und hat die Aufgabe, die Realisierung bzw. Umsetzung der in den Konzepten erarbeiteten Maßnahmen zu begleiten und zu unterstützen.
Das Sanierungsmanagement hat eine interne Steuerungsgruppe eingerichtet, die sich regelmäßig trifft und das Ziel verfolgt eine Senkung des Energieverbrauchs, die Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Gemeinde weiter umzusetzen. Damit wird der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasemissionen vor Ort reduziert, die regionale Wertschöpfung gesteigert und ein wichtiger Schritt zur langfristigen Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Hoppstädten-Weiersbach erreicht.
Die Steuerungsgruppe, bestehend aus Vertretern der Ortsgemeinde und des IfaS, wurde etabliert und soll fachlich und inhaltlich durch die Einbindung relevanter Schlüsselakteure ergänzt werden, welche nach Bedarf im laufenden Prozess eingebunden werden.
Entsprechend der jeweiligen Möglichkeiten erfolgt die Unterstützung in vielfältiger Art und Weise, wie beispielsweise durch einen fachlichen Austausch untereinander. So z.B. im Kontext der Fördermittelberatung, bei Beiträgen zu Kampagnen (Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit), durch die Begleitung der Planung von Wärmenetzen, durch Bereitstellung von Räumlichkeiten oder die Begleitung von Informationsangeboten für Bürgerinnen und Bürger.
Schlüsselaufgabe ist die gemeinsame Initialisierung der Wärmewende (sukzessiver Aufbau des Nahwärmenetzes für kommunale Liegenschaften und Anrainer im Nordweg und Rothenweg) sowie der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Dach- und Freiflächen und die Energieeffizienz von kommunalen Liegenschaften.
Für kommunale Mitarbeiter sind interne Schulungen z.B. für effizienteres Nutzerverhalten oder zum Energiemanagement von Gebäuden angedacht.
Darüber hinaus sollen Themen des Klimaschutzes in Form von Aktionstagen in der Grundschule und der Kita verbreitet und Energie-Erstberatungen und Thermographie-Aktionen sowie Informationsveranstaltungen für die ortsansässigen Bürgerinnen und Bürger organisiert werden.
Aktuelle Planung bezüglich der Nahwärmeversorgung
Zusammen mit dem IfaS-Institut vom Umwelt-Campus wurde eine Bewerbung im Rahmen des vom Land Rheinland-Pfalz ausgerufenen KIPKI-Wettbewerbes erarbeitet und eingereicht. Diese Bewerbung wurde positiv bewertet. Ende 2024 wurde dementsprechend ein Förderantrag über ca. 1,8 Mio. Euro eingereicht, dessen Bewilligung voraussichtlich im Januar / Februar 2025 erwartet wird. Sobald der offizielle Bewilligungsbescheid vorliegt, startet die Planungsphase für den ersten Bauabschnitt.
Voraussetzung für den KIPKI-Wettbewerb war der ausschließliche Anschluss von öffentlichen Gebäuden an eine Nahwärmeversorgung, die Förderung von Hausanschlüssen für Privathaushalte ist in diesem Förderprogramm nicht vorgesehen. Parallel zu den KIPKI-Fördermitteln (Landesmittel) werden jedoch auch Bundesmittel aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) beantragt, um interessierte Bürgerinnen und Bürger im Rothenweg an die Wärmeleitung zwischen Rofu Kinderland und dem Gemeindezentrum anschließen zu können.
Was ist derzeit in Planung?
In der Nähe des Unternehmenssitzes Rofu Kinderland (Gewerbegebiet) wird zunächst eine Wärmeübergabestation gebaut, welche sich im Eigentum der Gemeinde befinden wird. Die Wärme wird am Standort Rofu aus dem Netz der OIE ausgekoppelt. Es sind derzeit ausreichend freie Kapazitäten vorhanden, um die Grundschule, das Gemeindebüro, das Gemeindezentrum sowie die Anwohner entlang dieser Leitungen (im Rothenweg / Nordweg, ggf. weitere im Umfeld) anschließen zu können. Die Gemeinde fungiert künftig als Großabnehmer der OIE-Wärme und betreibt eigenständig das geplante Wärmenetz. Die angeschlossenen Haushalte werden somit Wärmekunden der Gemeinde Hoppstädten-Weiersbach (bzw. der kommunalen Wärmegesellschaft) – zeitgleich können wir unsere gemeindeeigenen Gebäude klimaschonend und zuverlässig auf Basis von Wärme aus dem Holzheizkraftwerk beheizen und so den weiteren Betrieb der Gebäude für unsere Bürger gewährleisten.
Wie zuvor erwähnt, zielt das Landesförderprogramm KIPKI lediglich auf öffentliche Gebäude ab, weshalb in diesem Programm nur die Hauptleitung zwischen Rofu und Gemeindezentrum gefördert wird. Da die geplante Übergabestation jedoch weitere Kapazitäten bietet, kann parallel zu dieser Planung im Rothenweg (mit Landesfördermitteln) auch eine Planung für den Nordweg (mit Bundesfördermitteln) erfolgen. Für eine erfolgreiche Erschließung des Nordwegs ist ein entsprechendes Interesse für einen Netzanschluss der Anwohner im Nordweg unabdingbar, weshalb hier im Laufe 2025 zunächst eine Abfrage des Anschlussinteresses erfolgt.
Alle Haushalte im Rothenweg und Nordweg die sich an die gemeinsame Wärmeversorgung anschließen möchten, sind gerne dazu eingeladen sich im Gemeindebüro zu melden.
Im weiteren Verlauf ist aber auch eine gezielte Ansprache der Gebäudeeigentümer in diesem Bereich geplant, sowie weitere Informationsveranstaltungen. Wir arbeiten auf das Ziel hin im Rothenweg eine Wärmelieferung ab Herbst / Winter 2026 anbieten zu können.
Wie geht es danach weiter?
Die aktuell in befindliche Planung für die „kleine Lösung“ im Rothenweg / Nordweg stellt für die Gemeinde eine ideale Ausgangsbasis dar, um zeitnah unsere öffentlichen Gebäude günstig und sicher versorgen zu können, anschlusswilligen Haushalten entlang dieser Leitung ein Angebot zur Wärmelieferung geben zu können (ab Ende 2026) und dabei die nötigen Erfahrungen zu sammeln, die für ein größeres Projekt erforderlich sind. Wir sind nach wie vor bestrebt langfristig der gesamten Ortslage (inkl. Neubrücke und Weiersbach) einen Anschluss an eine Nahwärmeversorgung anbieten zu können.
Lassen Sie uns gemeinsam in eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft für Hoppstädten-Weiersbach starten!
Herzlichst Ihr
Manuel Weber
Ortsbürgermeister
Weitere Informationen zum Institut für angewandtes Stoffstrommanagement und zum Biomasseheizkraftwerk in Neubrücke auch unter: